Der Himmel hat eine neue Dimension erhalten. Nach all dem Blau mit vereinzelt weissen Dekorationen, ist der Himmel jetzt manchmal bereits am Morgen europäisch grau bewölkt. Die Regenzeit hat begonnen! Nach dem Aufstehen ziehen wir Pullover an, da es während der Nacht zu einer merklichen Abklühlung kommt. Tagsüber dürfen wir die warmen Kleider aber häufig durch ihre sommerlichen Verwandten ersetzen. Während wir in den ersten Wochen wegen der Hitze bis zu 40 Grad tagsüber häufig drinnen waren, ist es uns jetzt bereits bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad zu kalt und wir sind lieber drinnen. Sowohl tagsüber als auch nachts regnet es teils heftig, begleitet von leuchtenden Blitzen und durch Mark und Bein gehenden Donnern. Innert kurzer Zeit bilden sich überall Bäche und grosse Pfützen, die Janis sofort dazu verleiten reinzuspringen. Die Gummistiefel sind also jederzeit bereit.
Die Natur profitiert von all dem Nass und präsentiert sich in frischem Grün. Alles spriesst und wächst. Während Bäume zuvor blütenreich, aber blätterlos waren, sind sie jetzt grün und hängen voller Mangos, Avocados, Zitronen. Die Menschen sind dankbar, dass der Regen jetzt anfangs Dezember endlich kam (sie haben schon im November damit gerechnet), damit sie Mais und Kürbisse (von denen sie die Blätter essen) und Kasawa (eine weitere Blätterpflanze) anpflanzen und innert 2 Monaten essen können. Das Essen ist in gewissen Gebieten bereits knapp, wodurch die Ernährungssituation vieler Familien erschwert ist. Einerseits da die Selbstversorgung ohne Regen erschwert ist und andererseits da auch in den Läden weniger verkauft werden kann.
Es ist erstaunlich wie das wertvolle Nass die Natur zu raschem Wachstum anspornt. Wo zuvor alles braun war, spriessen jetzt grüne Teppiche und farbige Blumentupfer. Der Gärtner mäht mit seiner Machette das Gras, während ich täglich einige Quadratmeter von Unkraut befreie, damit es meinem Gemüse nicht den Platz streitig macht.
Für Menschen ist der Regen sowohl Segen als auch Herausforderung. Die Strassen werden teils unpassierbar, die Stromversorgung ist anfälliger und der Tourismus als Einnahmequelle beschränkt. Doch die Einheimischen scheinen sich dem Wetter anzupassen. So kann es durchaus sein, dass unser Bembalehrer nicht kommt, weil es regnet oder die Wäsche einfach dann abgenommen wird, nachdem die Sonne wieder einmal ein paar Stunden geschienen hat. Einmal mehr ist Flexibilität und Gelassenheit gefragt!
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Janis ist ein Lebenskünstler, Geniesser in jeder Situation, ein Vorbild für uns Erwachsene. Natürlich kann er das, weil seine Eltern es zulassen, super!